1. Oktober

Die digitale Sackgasse

Warum Ihre Website Besucher verliert und wie eine fokussierte Landingpage verkauft
Stellen Sie sich vor, Sie betreten ein großes Kaufhaus. Die Türen stehen offen, Musik läuft, überall blinkt etwas. Nach zwei Minuten sind Sie nicht näher an der Kasse, sondern nur müder. Genau so fühlen sich Ihre Besucher nach einem Klick auf Ihre Anzeige, wenn sie auf Ihrer allgemeinen Website landen. Sie wollten kaufen, vergleichen, anfragen und verirren sich. Der Schmerz sitzt tiefer, als die meisten zugeben: Nicht die Werbung ist Ihr Problem. Es ist das, was nach dem Klick passiert.

Warum Sie keine weitere „schöne“ Seite brauchen, sondern Klarheit

Marketing scheitert selten am fehlenden Interesse. Menschen klicken, weil sie Hoffnung auf eine Lösung haben. Was sie dann bekommen, ist oft die Firmenperspektive: „Über uns“, „Philosophie“, „News“, „Karriere“. Das ist alles wichtig, nur nicht jetzt. Wer mit einer konkreten Erwartung kommt, braucht eine Seite, die nur eine Sache kann: führen. Eine Landingpage erfüllt genau diesen Auftrag. Sie ist kein Designobjekt, sondern ein Verkäufer im besten Sinne direkt, respektvoll, hilfreich.
Die Frage ist also nicht: „Wie machen wir die Website noch umfangreicher?“ Sondern: „Wie machen wir den Weg zum Ja so kurz wie möglich?“

Vom Warum zum Wie:

Was eine Landingpage leisten muss

Eine wirklich gute Landingpage macht dem Besucher drei Versprechen unausgesprochen, aber spürbar.
Erstens: Du bist hier richtig. Headline und Bild sprechen seine Sprache, nicht die der Abteilung. Der Besucher erkennt sich wieder: sein Problem, sein Ziel, sein Kontext.
Zweitens: Hier geht es voran. Die Seite baut Hindernisse ab, statt neue aufzubauen. Kein Slider, der Inhalte wegschiebt. Kein Menü, das ablenkt. Ein sichtbarer Weg vom ersten Blick bis zur Aktion.
Drittens: Du triffst keine riskante Entscheidung. Beweise, Stimmen, klare Prozesse, seriöse Datenabfrage. Niemand wird überredet man wird sicher gemacht. Klingt simpel? Ist es. Aber einfach bedeutet nicht beliebig. Hinter der Einfachheit steckt Struktur.

Die Dramaturgie, die verkauft

Gute Seiten folgen einer Reihenfolge, die sich in der Praxis immer wieder bewährt: Aufmerksamkeit, Relevanz, Vertrauen, Angebot, Risikoabbau, Handlung. Das ist keine starre Schablone, sondern ein Spannungsbogen.
Sie starten „above the fold“ mit einem Satz, der das Ergebnis verspricht, das Ihre Zielgruppe wirklich will. Nicht: „Wir sind Marktführer für…“. Sondern: „In 14 Tagen zum wetterfesten Außenbereich geplant, montiert, garantiert.“ Im Bild sieht man nicht die Maschine, sondern den Moment danach: Menschen, die das Ergebnis nutzen. Der Button darunter sagt klar, was als Nächstes passiert: „Kostenlose Erstberatung sichern“.
Dann wechseln Sie die Perspektive. Nicht mehr Ihre Lösung steht im Fokus, sondern der Alltag des Kunden. Was kostet es ihn, alles so zu lassen, wie es ist? Zeit, Nerven, Geld, Unsicherheit. Ein paar präzise Sätze reichen, um den Schmerz nicht größer zu machen, sondern greifbar.
Jetzt wird es konkret. Aus Features werden Folgen. „Inhouse‒Montageteam“ ist ein Merkmal. „Feste Termine ohne Subunternehmer‒Chaos“ ist ein Vorteil. „Ihr Garten ist in zwei Wochen nutzbar“ ist das Ergebnis. Dieser Dreiklang Merkmal, Vorteil, Ergebnis bringt Tempo in den Text und Klarheit in den Kopf.
Im nächsten Schritt borgen Sie sich Vertrauen. Nicht mit Superlativen, sondern mit Nachweisbarem: eine kurze Kundenstimme mit Namen, eine Zahl mit Kontext, ein Foto, das nicht nach Bilddatenbank aussieht. Keine Jubelparade, ein ehrlicher Beweis.
Erst dann machen Sie das Angebot komprimiert, verständlich. „Analyse, Konzept, Fixpreis‒Angebot.“ Wenige Worte, hohe Wirkung. Dazu ein kleiner Satz, der die größte Sorge nimmt: „Anfrage in 60 Sekunden, Rückruf binnen 24 Stunden, unverbindlich.“
Und wieder steht der Button da. Nicht zu grell, aber unübersehbar. Die Mikrocopy darunter nimmt die letzte Restangst: „Kostenlos. Keine Verpflichtung.“
So schlicht kann eine gute Dramaturgie sein. Und so wirkungsvoll.

Praxis statt Predigt: Wie Sie aus Klicks Gespräche machen

Lassen Sie uns das an einem fiktiven, aber typischen Beispiel durchspielen: Ein regionaler Anbieter für Terrassendächer wirbt mit „ab 12.990 Euro, inkl. Montage“. Die Anzeige läuft sauber, der Qualitätsfaktor ist okay, die Klicks sind bezahlbar. Auf der Website landen die Leute auf der Startseite, springen ins Produktmenü, lesen sich fest und verlassen die Seite. Was tun?
Die Landingpage für diese eine Kampagne zeigt „above the fold“ genau das, was die Anzeige verspricht: „Ihr Terrassendach zum Festpreis Beratung, Planung, Montage aus einer Hand.“ Subheadline: „In 14 Tagen zum wetterfesten Außenbereich, ohne Baustellenstress.“ Hero‒Foto: eine Familie beim Abendessen unter dem neuen Dach, nicht das Profil eines Alu‒Trägers. Der erste CTA: „Kostenlose Beratung sichern“. Sichtbar, ohne zu schreien.
Direkt darunter: „Warum jetzt?“ Drei kurze Sätze reichen. „Die Saison ist kurz. Unsere Teams sind ausgebucht. Wer heute plant, sitzt in vier Wochen trocken.“ Kein Druck, nur Realität.
Es folgen drei Nutzenblöcke in vollständigen Sätzen: feste Termine, klare Preise, saubere Baustelle. Dann eine echte Stimme: „Wir hatten Sorge vor Dreck und Verzögerung. Es lief auf den Tag genau.“ Anna K., Paderborn. Danach der Prozess in drei Schritten, jeweils in einer Zeile: Anfrage, Rückruf, Aufmaß. Jeder Schritt beantwortet die unausgesprochene Frage: Wie aufwendig ist das für mich?
Abschluss: CTA wiederholen. Im Footer: vollständige Kontaktdaten, Impressum, Datenschutz. Nichts Überflüssiges. Keine Links, die wegführen. Nur der kürzeste Weg vom Klick zum Gespräch.
Ergebnis solcher Seiten in der Praxis: mehr Anfragen, weniger Kosten pro Lead, eine deutlich bessere Qualität, weil die Seite vorqualifiziert. Nicht, weil Magie im Spiel ist, sondern weil Störgeräusche fehlen.

Vertrauen entsteht nicht im Footer, sondern durch Konsequenz

Siegel, Logos, Abzeichen all das hat seinen Platz. Doch Vertrauen beginnt früher. Es beginnt mit Konsistenz. Die Botschaft in der Anzeige muss in der Headline wieder auftauchen. Der Tonfall muss durchhalten. Die Bilder müssen die Sprache der Zielgruppe sprechen. Wenn Sie über Pflegekräfte rekrutieren, zeigen Sie nicht das maskuline Stockfoto vom Hochglanz‒OP, sondern echte Kolleginnen, echte Stationen, echte Schichten. Wenn Sie Implantologie bewerben, zeigen Sie nicht das sterile Instrument, sondern das Lächeln, das zurückkommt.
Kleine Details wirken groß: eine sichtbare Telefonnummer. Ein echter Ansprechpartner mit Name. Eine automatische Bestätigung nach der Anfrage, die nicht wie ein Systembrief klingt. Das sind Signale, die sagen: Hier arbeiten Menschen. Und Menschen treffen Entscheidungen.

Weniger Felder, mehr Gespräche

Formulare entscheiden über Abschluss oder Abbruch. Jeder zusätzliche Pflichtpunkt ist ein „Vielleicht später“. Für Erstkontakte reichen häufig Name und E‒Mail. Telefon nur, wenn Sie wirklich zurückrufen. Alles Weitere gehört in den zweiten Schritt: wenn Sie miteinander sprechen. Vertrauen ist eine Sequenz, kein Formular.
Eine Ausnahme gibt es: Wenn Sie den Zulauf sortieren müssen, weil Sie viele Anfragen bekommen. Dann helfen zwei, drei Auswahloptionen, die Qualität zu schützen. Aber selbst dann gilt: Fragen Sie nur, was Sie sofort brauchen.

Geschwindigkeit schlägt Glamour

Niemand wartet, um eine schöne Seite zu bewundern. Ladezeit ist Kaufzeit. Komprimierte Bilder, schlanke Skripte, sauberer Code. Mobile zuerst, weil der erste Kontakt meist auf dem Handy passiert. Große Wörter, klare Kontraste, ausreichend Zeilenabstand. Barrierearmut ist kein Designtrend, sondern Respekt.

B2B ist kein anderer Planet

Ja, Entscheidungswege sind länger. Ja, mehr Menschen sind beteiligt. Doch die Psychologie bleibt dieselbe: Klarheit, Beweis, Sicherheit, Handlung. Was sich verändert, sind Materialien und Tiefen: ein Datenblatt statt eines knackigen Preisankers, eine Fallstudie statt eines Testimonialsatzes, ein One‒Pager zum Weiterleiten. Planen Sie das bewusst ein. Geben Sie dem Erstkontakt die Kurzform, dem Evaluator die Langform und dem Entscheider die Zahlen. Alle drei wollen dasselbe: gut schlafen nach der Entscheidung.

Regional relevant, ohne plump zu wirken

Orte, Zeiten, Besonderheiten das alles macht eine Seite glaubwürdig, wenn es nützt. Sagen Sie, wo Sie schnell sind. Sagen Sie, wie Sie Termine in Stoßzeiten planen. Sagen Sie, welche Normen Sie einhalten. Das ist kein Keyword‒Trick, das ist Service. Und genau so liest es sich dann auch.

Was Sie heute streichen sollten

Vieles, was liebgewonnen wirkt, bremst. Slider, weil sie Botschaften verstecken. Mehrere gleichwertige CTAs, weil sie Entscheidungen vertagen. Jargon, weil er Distanz schafft. Überladene Menüs, weil sie Wahlstress erzeugen. Formularfelder, weil sie Reibung erhöhen. Und die ewige „Wir“‒Perspektive, weil sie am Kern vorbeiredet. Streichen befreit. Was bleibt, trägt.

Der Weg von Klick zu Kunde: ein kurzer Plan

Sie brauchen keine drei Monate, um die erste performante Seite zu bauen. Entscheiden Sie sich für ein Angebot und eine Zielgruppe. Schreiben Sie fünf Headlines, wählen Sie die klarste. Fotografieren Sie ein echtes Ergebnis. Zeichnen Sie den Prozess in drei Schritten. Sammeln Sie zwei Stimmen, die wirklich etwas sagen. Stellen Sie das Formular auf das Minimum. Bauen Sie die Seite. Starten Sie die Kampagne. Testen Sie Headline oder Buttontext, nicht alles zugleich. Antworten Sie schnell. Iterieren Sie nach Zahlen, nicht nach Geschmack.
Und dann wiederholen Sie das Prinzip für die nächste Leistung, die nächste Zielgruppe. So entsteht ein System aus Kleinstverkäufern, die Tag und Nacht arbeiten. Kein Labyrinth, viele direkte Wege.

Ausblick: Was kommt, wenn die Seite läuft

Die erste Seite bringt Anfragen. Die zweite senkt die Kosten pro Lead. Die dritte stabilisiert planbare Pipeline. Danach beginnt Feinarbeit: tiefere Fallstudien, kürzere Video‒Beweise, personalisierte Varianten für Branchen, Retargeting auf konkrete Einwände, kleine Content‒Upgrades wie Checklisten oder Preisrechner. Alles zahlt auf dieselbe Frage ein: Wie machen wir es dem Nächsten noch leichter, Ja zu sagen?

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema „Landingpage erstellen“

Was ist eine Landingpage und wofür brauche ich sie?
Eine Landingpage ist eine speziell optimierte Zielseite, die Besucher nach einem Klick aus Werbung, Google-Suchergebnissen oder Social Media direkt zu einer klaren Handlung führt – etwa eine Anfrage, einen Kauf oder eine Bewerbung. Im Gegensatz zur allgemeinen Website gibt es keine Ablenkungen, sondern nur ein Ziel: Conversion.
Wie erstellt man eine Landingpage, die wirklich funktioniert?
Eine erfolgreiche Landingpage entsteht durch Fokus. Sie hat eine klare Headline, ein starkes Versprechen, aussagekräftige Bilder (Hero-Shot), Nutzenargumente statt Features, echte Kundenstimmen und einen unübersehbaren Call-to-Action. Alles auf der Seite führt konsequent zu diesem Ziel.
Was kostet es, eine Landingpage erstellen zu lassen?
Die Kosten variieren stark: von einfachen Baukasten-Lösungen ab wenigen Hundert Euro bis zu professionell konzipierten Landingpages mit Text, Design, Fotos und Tracking im vierstelligen Bereich. Entscheidend ist nicht der Preis, sondern die Rentabilität – eine gute Landingpage macht sich schnell bezahlt.
Welche Elemente gehören unbedingt auf eine Landingpage?
Zentrale Bestandteile sind eine klare Headline, ein Hero-Shot, Subheadline, Vorteilskommunikation, Testimonials, Trust-Elemente (Siegel, Zertifikate), eine kurze Prozessbeschreibung, Einwandbehandlung und ein eindeutiger Call-to-Action.
Landingpage oder Website – was ist besser für Conversions?
Ihre Website informiert breit, eine Landingpage fokussiert scharf. Wenn Sie gezielt Leads, Verkäufe oder Bewerbungen generieren wollen, ist eine Landingpage deutlich überlegen. Website und Landingpage ergänzen sich: Die Website baut Vertrauen auf, die Landingpage wandelt Besucher in Kunden um.
Wie viele Landingpages sollte man erstellen?
So viele, wie Sie konkrete Angebote oder Zielgruppen haben. Jede Zielgruppe verdient ihre eigene Seite, die exakt ihre Sprache spricht und ihr Bedürfnis adressiert. So steigern Sie Relevanz und Conversion-Rate erheblich.
Wie kann ich die Conversion-Rate meiner Landingpage verbessern?
Testen Sie gezielt eine Variable nach der anderen – zum Beispiel Headline, Button-Text oder Bild. Kürzen Sie Formulare auf das Nötigste. Platzieren Sie Social Proof weiter oben. Und achten Sie auf Ladezeit: Jede Sekunde Verzögerung kostet Conversions.
Welche Tools eignen sich zum Landingpage erstellen?
Es gibt viele Page-Builder wie Unbounce, Instapage oder Leadpages. Auch Systeme wie WordPress mit Page-Builder-Plugins eignen sich. Wichtig ist, dass das Tool mobil optimiert ist, DSGVO-konform arbeitet und A/B-Tests sowie Tracking ermöglicht.
Brauche ich für jede Kampagne eine eigene Landingpage?
Ja, idealerweise schon. Wenn eine Google Ads-Anzeige auf ein spezifisches Angebot abzielt, muss die Landingpage dieses Angebot widerspiegeln. Nur so entsteht der perfekte Match zwischen Suchintention, Anzeige und Zielseite – und genau das belohnen Nutzer wie auch Google.
Wie lange sollte eine Landingpage sein?
So lang wie nötig, so kurz wie möglich. Für einfache Angebote reichen oft wenige Abschnitte. Bei komplexen, hochpreisigen oder erklärungsbedürftigen Leistungen darf die Seite länger sein – solange jeder Abschnitt den Leser weiterführt und nicht langweilt.

Fazit: Hören Sie auf, Besucher zu verwirren. Führen Sie sie.

Eine Landingpage ist kein modisches Element des Marketings, sondern Haltung: Respekt vor der Zeit des Gegenübers. Wer nach dem Klick Orientierung gibt, gewinnt. Nicht, weil man lauter ruft, sondern weil man besser führt.
Wenn Sie jetzt denken „Das klingt machbar“, dann ist das Absicht. Fangen Sie an. Eine Seite, ein Ziel, ein sauberer Weg. Der Rest ist Rauschen.
Möchten Sie sehen, wie diese Logik bei Ihrem Angebot aussieht? Fordern Sie eine kurze Potenzialanalyse an. Klar, konkret, ohne Verpflichtung. Danach wissen Sie, welchen Weg Ihre Interessenten gehen werden und warum sie ankommen.